Selbstwert: Das Fundament unseres Wohlbefindens
- Fabian Solms
- 10. Okt. 2024
- 5 Min. Lesezeit

Wir alle werden als Lebewesen geboren, die Bedürfnisse haben. Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, bedingungsloser Liebe und Akzeptanz unserer Eltern. Wir wollen wissen, dass wir es wert sind, dass sich unsere Eltern um uns kümmern. Und je mehr diese Kraft diese reinstecken, desto eher bekommen wir das Gefühl, dass wir es wert sind. Es handelt sich um die Überzeugung, dass wir von Natur aus wertvoll sind – unabhängig davon, was wir leisten oder wie uns andere sehen.
Im Gegensatz zum Selbstbewusstsein, das oft von äußeren Erfolgen oder Feedback beeinflusst wird, bleibt der Selbstwert auch dann bestehen, wenn wir scheitern oder schwierige Zeiten durchleben. Und je geringer unser Selbstwertgefühl, desto eher wird unser Wohlbefinden von externen Faktoren abhängen und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir uns schneller abgelehnt fühlen. Selbstwert ist also ein Fundament, dass uns Sicherheit vermittelt und viele Area unseres Wohlbefindens beeinflusst.
Warum ist Selbstwert so wichtig für unser Wohlbefinden?
Der Selbstwert ist ein zentraler Baustein für unser Wohlbefinden, weil er beeinflusst, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen. Er beeinflusst, wie wir uns selbst behandeln, welche Entscheidungen wir treffen und wie wir mit anderen interagieren. Wenn wir uns selbst wertschätzen, achten wir darauf, unsere eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen, empathisch mit uns selber umzugehen und setzen klare Grenzen wenn es nötig ist. Ein niedriger Selbstwert hingegen kann dazu führen, dass wir uns selbst sabotieren, in toxische Beziehungen geraten oder einfach das ständig das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, egal was wir machen.
Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl sind zudem widerstandsfähiger, wenn das Leben Herausforderungen bereithält. Sie lassen sich von Rückschlägen weniger schnell entmutigen und nehmen Misserfolge nicht direkt als persönlichen Angriff auf ihren Wert wahr. Ein starkes Selbstwertgefühl geht zudem Hand in Hand mit der sogenannten Selbstwirksamkeit (der Überzeugung, eigene Ziele beeinflussen und erreichen zu können). Diese Überzeugung fördert eine proaktive Haltung und ist ein wichtiger Faktor für Erfolg. Wer seinen Wert kennt, bleibt daher länger motiviert und sieht Hindernisse eher als Lernchancen, statt sie als persönliches Scheitern zu interpretieren!
Selbstwert und Beziehungen
Unsere Beziehungen spiegeln oft wider, wie wir uns selbst sehen. Menschen, die ihren eigenen Wert kennen, können gesunde, respektvolle Beziehungen führen. Sie sind in der Lage, auf Augenhöhe zu kommunizieren, ihre Bedürfnisse zu verstehen und klar auszudrücken, Grenzen zu setzen und Konflikte besser zu lösen. Fehlt es uns jedoch an Selbstwert, kann das unser Verhalten in Beziehungen stark beeinträchtigen; so kann es passieren, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigen, weil wir versuchen, es allen recht zu machen. Oder wir bleiben in ungesunden Beziehungen, die uns nicht guttun, weil wir glauben nicht mehr zu verdienen. Man kann also insgesamt sagen, dass der Selbstwert stark darüber entscheidet, welche Art von Beziehungen wir führen und wie wir darin agieren.
Anzeichen eines geringen Selbstwertgefühls
Ein geringes Selbstwertgefühl kann das Leben auf verschiedene Weise und in unterschiedlichen Arealen beeinträchtigen; Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl neigen dazu, äußere Bestätigung zu suchen und sind stark von der Meinung anderer abhängig. Dies kann dazu führen, dass sie sich oft unsicher, unzulänglich oder schnell abgelehnt fühlen. In der Psychologie spricht man oft über den Zusammenhang zwischen niedrigen Selbstwertgefühl und einem unerschöpflichen Bedürfnis von „externen Validierung“ (wenn das eigene Wohlbefinden hauptsächlich davon abhängt, wie andere einen wahrnehmen und bewerten).
Es gibt ein paar weitere Anzeichen, die auf ein geringes Selbstwertgefühl hinweisen könnte wie z.B.:
Ständige Selbstkritik: Ständige negative Gedanken über sich selbst, die einen immer begleiten scheinen und alles kritisieren.
Angst vor Ablehnung: Eine übermäßige Angst, von anderen nicht akzeptiert oder gemocht zu werden. Was dazu führen könnte, dass man es ständig allen recht machen will (siehe People Pleaser Tendenzen; „Ich bin nur wertvoll, wenn ich gemocht werde“).
Vergleich mit anderen: Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, vergleicht sich häufig mit anderen und fühlt sich dabei schlechter.
Perfektionismus: Um die eigenen Unsicherheiten zu kompensieren, streben manche Betroffene nach Perfektion, was oft zu einem Kreislauf von Frustration und Enttäuschung führen kann.
Angst vor dem Versagen: Menschen mit geringem Selbstwert meiden oft neue und herausfordernde Situationen aus Angst zu scheitern. Sie haben das Gefühl, Herausforderungen nicht gewachsen zu sein und möchten daher aus Selbstschutz vermeiden, sich nicht gut genug zu fühlen. Außerdem zweifeln Personen mit geringem Selbstwertgefühl aufgrund ihres mangelnden Vertrauens an ihren Fähigkeiten oder an der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Erfolges. Diese Angst zeigt sich häufig in übermäßigen Reaktionen auf Misserfolge, Ausreden oder dem Versuch, äußere Faktoren für Fehler verantwortlich zu machen.
Negative Zukunftsaussichten: Ein geringes Selbstwertgefühl kann dazu führen, dass Menschen glauben, es gäbe kaum eine Chance, dass die Zukunft besser wird als die Gegenwart. Diese Gefühle der Hoffnungslosigkeit erschweren es, Verhaltensweisen anzunehmen, die positive Veränderungen bewirken könnten und so kann Selbstsabotage eieine häufige Bewältigungsstrategie in solchen Fällen. Denn indem sie Hindernisse finden, die ihren Erfolg verhindern, geben sie äußeren Faktoren die Schuld für das Nichterreichen ihrer Ziele.
Fehlende Grenzen: Die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, wird oft schon früh im Leben entwickelt. Kinder, deren Bezugspersonen ihnen zeigen, dass sie respektiert und wertgeschätzt werden, erhalten die Botschaft, dass sie es wert sind, Grenzen zu setzen. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl haben oft Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, da sie sich schuldig fühlen oder befürchten, dass andere sie ablehnen könnten, wenn sie versuchen, eine Grenze zu setzen oder aufrechtzuerhalten.
Wie man sein Selbstwert stärken kann
Durch gezielte Maßnahmen und psychologische Beratung können Betroffene lernen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Hier sind einige Ansätze, die hilfreich sein können:
Empathie, Akzeptanz und Selbstmitgefühl: Lerne, mit deinen Schwächen und Fehlern gleichmütig umzugehen. Sie bestimmen nicht deinen Wert als Menschen, sondern sind ganz normal und Teil unseres Lebens!
Seine Bedürfnisse erfüllen: Versuche, in dich zu horchen und herauszufinden, welche Bedürfnisse du und dein Körper haben und diese sobald es geht zu erfüllen. Egal, wie klein sie einem auch selbst vorkommen. Du bist es wert, von dir selbst geliebt zu werden. Sich um sich zu kümmern und sich, seinen Körper und seine Gefühle ernst zu nehmen ist der erste Schritt.
Positive Beziehungen pflegen: Der Umgang mit Menschen, die einen unterstützen und ermutigen, ist entscheidend für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls. Finde Menschen, bei denen du dich sicher, geborgen und gesehen fühlst!
Selbstreflexion und Achtsamkeit: Wenn man sich seiner negativen Gedanken bewusst wird, kann man beginnen, diese zu hinterfragen. Achtsamkeitsübungen helfen, im Moment zu leben und sich nicht von vergangenen Fehlern oder zukünftigen Ängsten beherrschen zu lassen!
Psychologische Hilfe: Professionelle psychologische Beratung oder Therapie kann dabei unterstützen, alte Denkmuster zu durchbrechen und ein neues, gesünderes Selbstbild zu entwickeln. In psychologischer Beratung werden häufig Methoden wie die kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt, um negative Überzeugungen zu hinterfragen und durch positivere Selbstwahrnehmungen zu ersetzen!
Fazit
Der Selbstwert ist das unsichtbare Fundament, auf dem unser Leben aufgebaut ist. Ein gesundes Selbstwertgefühl beeinflusst unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unseren Erfolg. Wer jedoch an einem geringen Selbstwert leidet, kann sich schnell in einem Kreislauf von Unsicherheit und Selbstzweifeln wiederfinden. Es gibt zum Glück jedoch viele Wege, den Selbstwert zu stärken. Ob durch psychologische Beratung, Coaching Selbstreflexion oder den Aufbau positiver Beziehungen – der Weg zu einem stabilen Selbstwertgefühl ist machbar!
Willst du gerne an deinem Selbstwert arbeiten? Dann kontaktier mich gerne unter fabian.solms@gmail.com oder per Kontaktformular.
Liebe Grüße
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